top of page
20201218_Übersicht HWS Landbach_Website

HWS Landbach

Hochwasserschutzprojekt

Hochwasserschutz Landbach

Mit der Inkraftsetzung der Gefahrenkarte Rafzerfeld wurde das Ausmass der durch den Landbach verursachten Hochwassergefährdung in der Gemeinde Rafz bekannt und publiziert. Die Gefahrenkarte zeigt deutlich auf, dass in weiten Teilen des Siedlungsgebietes ein Schutzdefizit besteht. Schätzungen der Gebäudeversicherung Kanton Zürich (GVZ) gehen von durch den Landbach verursachten Schäden an Gebäuden und Mobiliar zwischen CHF 10.8 Mio. (HQ30) und CHF 46.5 Mio. (HQ300) aus.

Ausgangslage

Das Siedlungsgebiet von Rafz ist aufgrund zu geringer Abflusskapazitäten an den Fliessgewässern stark hochwassergefährdet. Insbesondere die zu geringen Abflussquerschnitte am Landbach sowie die bestehende Dole unter der Landstrasse führen gemäss Gefahrenkarte zu grossflächigen Überschwemmungen im Dorfkern von Rafz (geringe und mittlere Gefährdung).

Die Hochwasser des Landbachs sind folglich für ein markantes Schutzdefizit im Siedlungsgebiet verantwortlich. Die Hochwasserereignisse HQ30 und HQ100 verursachen zum heutigen Zeitpunkt Schäden in der Grössenordnung von knapp CHF 11 Mio. resp. CHF 25 Mio. Die derzeitige Situation erfüllt die Anforderungen der Hochwassersicherheit des Kantons Zürich für Hochwasser nicht.

Zielsetzung

Mit dem geplanten Hochwasserschutzprojekt Landbach soll eine signifikante Risikoreduktion unter Wahrung des minimalen Schutzziels HQ100 für geschlossenes Siedlungsgebiet erreicht und dauerhaft gewährleistet werden.

Massnahmenplanung

Der Landbach in Rafz wird im Oberlauf auf ein HQ100 inkl. Freibord ausgebaut. Mobilisiertes Schwemmholz respektive Geschwemmsel wird im Ereignisfall vor dem Siedlungsraum in einem Retensionsraum zurückgehalten. Daran anschliessend wird ein Trennbauwerk zur Entlastung des Landbachs in einen kaskadenartigen Rückhaltebereich errichtet. Über das Trennbauwerk werden Abflüsse grösser als 1.2m3/s in ein Rückhaltebecken und bei Bedarf in zwei anschliessende Rückhalteräume im Kulturland ausgeleitet. Aufgrund der topographischen Gegebenheiten ist keine Rückführung in den Landbach mehr möglich. Das offene Gerinne des Unterlaufs, die daran anschliessende Eindolung durch das Dorf und der vorgesehene, parallel verlaufende Hochwasserentlastungskanal können die Restwassermenge nach dem Trennbauwerk schadlos durch das Sieldungsgebiet durchleiten.

HQ100-Projekt-Luftbild

HQ300-Projekt-Luftbild

Die Massnahmenstandorte sowie die Grösse und Ausprägung der Schutzmassnahmen wurden im Rahmen der Projektierung unter der Verwendung von Computersimulationen ermittelt und optimiert. In diesen Computersimulationen wird das Gelände der Gemeinde Rafz und das Gerinne des Landbachs sowie die Geometrien des Rückhaltebeckens und der Rückhalteräume möglichst genau in einem 3D-Modell abgebildet.

 

In einem zweiten Schritt wird diese Computerlandschaft mit Wasser konfrontiert, indem das Gerinne des Landbachs beim alten Zollgebäude mit den Hochwasserabflüssen beschickt wird. In solchen sogenannten Überflutungsmodellierungen folgt das virtuelle Wasser gemäss den physikalischen Gesetzmässigkeiten dem Terrainverlauf. Die Resultate sind Fliesswege, Abflusstiefen und Fliessgeschwindigkeiten, die eine hohe Genauigkeit aufweisen.

Synoptische Gefahrenkarte nach Massnahmen

Die synoptische Gefahrenkarte Landbach zeigt die nach der Umsetzung des Projekts verbleibenden Hochwassergefahrenbereiche auf. Im Vergleich zur heutigen Gefahrenkarte sind deutlich weniger Liegenschaften von einer leichten Gefährdung (gelbe Flächen) betroffen.

Eine mittlere Gefährdung (blaue Flächen) tritt nur noch im Landwirtschaftsland des Gebiets Lohnacker und Hofacker auf, weil hier die Rückhalteräume liegen. Vereinzelte, lokale Bereiche der mittleren Gefährdung im Siedlungsgebiet von Rafz kann auch das HWS Projekt nicht gänzlich eliminieren. Hier sieht die Gemeinde aber einen Schutz durch eine Interventionsplanung für einen Feuerwehreinsatz zur Schadenabwehr vor.

Vergleich Gefährdung HQ30

Bei einem Hochwasser HQ30 (häufiges Hochwasser, resp. Abfluss der statistisch betrachtet alle dreissig Jahre überschritten wird) gibt es nach Umsetzung der Massnahmen keine Überflutungen im Siedlungsgebiet von Rafz. Die Überflutungen beschränken sich auf die gemäss Projekt vorgesehenen Überflutungsbereiche im Kulturland.

Das Rückhaltebecken 1 im Peteracker wird vollständig gefüllt (starke Intensität, Wassertiefe ca. 2.4m) und ein geringer Teil des Hochwassers fliesst über die Flutmulde in den Bereich des Rückhalteraums 2 im Hofacker (überwiegend schwache Intensität).

Vergleich Gefährdung HQ100

Bei einem Hochwasser HQ100 (seltenes Hochwasser, resp. Abfluss der statistisch betrachtet alle hundert Jahre überschritten wird) ist das Siedlungsgebiet von Rafz durch die vorgesehenen Projektmassnahmen vollständig vor Überflutungen geschützt. Die Überflutungen beschränken sich auch hier auf die vorgesehenen Überflutungsbereiche im Kulturland.

Das Rückhaltebecken 1 im Peteracker wird vollständig gefüllt (starke Intensität, Wassertiefe ca. 2.4m). Auch die Rückhalteräume 2 und 3 im Hofacker / Lohnacker werden über die Flutmulde überflutet (schwache bis mittlere Intensität). Der Rückhalteraum 3 wird dabei ca. 1.3m eingestaut.

Vergleich Gefährdung HQ300

Bei einem Hochwasser HQ300 (sehr seltenes Hochwasser, resp. Abfluss der statistisch betrachtet alle dreihundert Jahre überschritten wird) wird die Kapazität der vorgesehenen Rückhalteräume und der Hochwasserentlastungsanlage im Abschnitt Landstrasse überschritten und es kommt sowohl im Siedlungsgebiet als auch im Kulturland zu Überflutungen. Das im Bereich des Beginns der Eindolung Landstrasse ausufernde Hochwasser fliesst einerseits linksseitig in Richtung Solgemerwäg und anderseits über die Landstrasse weiter in Richtung DorfzentrumBei einer Überlastung des zur Verfügung stehenden Rückhaltevolumens fliesst das Wasser über die Überlastsektion des Rückhalteraums 3 in Richtung Westen zur Kreuzung Landstrasse / Bahnhofstrasse. Im Bereich der Kreuzung Bahnhofstrasse / Landstrasse teilt sich der Abfluss auf.

Von Hochwasser betroffen ist das Siedlungsgebiet zwischen der Landstrasse und der Märktgass. Die Intensität der Überflutungen im Siedlungsgebiet ist mit wenigen Zentimetern Wassertiefe schwach. Nur im Bereich von lokalen Mulden treten mittlere Intensitäten auf. Im Vergleich zur heutigen Gefahrensituation HQ300 vermag es das Projekt die auftretenden Abflusstiefen und die Ausdehnung der Überflutungsflächen deutlich zu reduzieren. 

Es werden dabei keine Bauten und Anlagen im Siedlungsgebiet betroffen, die nicht schon im heutigen Zustand gefährdet sind. Zudem wird das Auftreten einer möglichen Überschwemmung des Dorfes deutlich verzögert, weil sich die Rückhalteräume langsam füllen. So gewinnt die Gemeinde genügend Zeit, um Massnahmen der Notfallplanung durch die Feuerwehr im Ereignisfall umzusetzen. Dadurch können die verbleibend betroffenen Liegenschaften durch mobile Schutzmassnahmen geschützt und die Überschwemmung auf den Strassen gehalten werden.

HQ100 vor Massnahmen

HQ100 vor Massnahmen

HQ100 nach Massnahmen

HQ100 nach Massnahmen

HQ300 vor Massnahmen

HQ300 vor Massnahmen

HQ300 nach Massnahmen

HQ300 nach Massnahmen

News1

Projektfortschritte

Downloads

aktuell keine Downloads vorhanden

bottom of page